Restaurierung der Hl. Kreuz Kapelle Merzig in die Wege geleitet
Seit ihrer letzten Renovierung 1982/83, bei welcher die 1977 gestohlenen Figuren durch originalgetreue Kopien ersetzt wurden, ist die Hl. Kreuz Kapelle schwer in die Jahre gekommen und muss dringend saniert werden.
Über die Bedeutung der Hl. Kreuz Kapelle schreibt Diözesankonservator Matthias Paulke: „Zum Schutz einer im Jahre 1719 errichteten dreifigurigen Kreuzigungsgruppe errichtete man wohl um 1750 einen baldachinartigen Schutzbau. Auf einem achteckigen Grundriss erheben sich auf einem über Eck gestellten Postament acht 2,75 Meter hohe, glatt gehauene Sandsteinsäulen toskanischer Ordnung. Bis auf den Eingang wird das Oktogon (Radius 3,10 Meter) zwischen den Postamenten der Säulen von einer 0,6 cm hohen Brüstung umgeben. Ohne weiteres Gesims ruht ein in Schiefer gedecktes, massives Mansarddach auf den Säulen. Um 1800 wurde die Unterseite des Dachtragwerks mit einer „gypsernen Decke“, einem Spiegelgewölbe, versehen.
Kontrovers diskutiert wurde das Alter der Kapelle wie auch die Zuschreibung zu einem Architekten. Die Forschung ist sich heute weitgehend einig, dass das Gebäude in der Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet und dem bedeutenden Baumeister Christian Kretschmar (*1700 +1768) zugeschrieben werden kann. Kretschmar realisierte neben der Benediktinerabtei St. Peter und Maria in Mettlach noch weitere bedeutende Bauten des Barocks und des Rokokos in der Großregion wie St. Paulin in Trier (umstritten), das Hilbringer Schloss und das Kloster Himmerod.
Die Heiligkreuzkapelle in Merzig gilt in Westdeutschland als einzigartiges sakrales Kunstwerk. Neben dem kunsthistorischen Wert muss die historische Bedeutung besonders hervorgehoben werden, da die Anlage als Zeugnis der vom Trierer Kurfürsten und Erzbischof Franz-Ludwig von Pfalz-Neuburg gestarteten Initiative zur Glaubenserneuerung und -vermittlung gelten muss. Auf seine Anregung hin begann ab 1719, mit Unterstützung der Jesuiten, die sog. Apostolische Mission, die nach Jahrzehnten von Krieg, Hungersnöten und Seuchen, der geschundenen Bevölkerung eine neue Perspektive im Glauben geben sollte.“
Vorgesehene Arbeiten sind u.a. die Überarbeitung der Kreuzigungsgruppe, der Sandsteine, des Daches... Die Kostenschätzung beläuft sich auf rund 70.000 €. Bedauerlicherweise kann keine Förderung aus Bistumsmitteln erfolgen. Deshalb hat die Kirchengemeinde einen Förderantrag bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gestellt, über den jedoch erst im Frühjahr 2025 befunden wird, und ist auf weitere Spenden zum Erhalt dieses Kleinodes angewiesen. Spenden werden gerne angenommen und sind möglich auf das Konto der Kirchengemeinde Merzig St. Peter bei der KSK Merzig, Konto DE05 5935 1040 0000 2509 93 oder im Pfarrbüro. Selbstverständlich ist auch eine Spendenquittung möglich.
Momentan ist geplant, dass die Restaurierung im Jahr 2025 durchgeführt wird.