Pfarrkirche Herz-Jesu

Peter KRAYER, (am 27.08.1868 in Gillenbeuren geb. u. am 02.10.1944 in Besseringen gestorben) ließ die Herz-Jesu-Kirche (Bauzeit 1906/09) in Besseringen erbauen.

Am 18.05.1909 konsekriert Weihbischof Schrod aus Trier die Pfarrkirche Herz-Jesu.

Die Kirche ist im neugotischen Stil erbaut mit starkem, beherrrschendem Turm, mit hochgewölbtem Mittel- und Querschiff, zwei angefügten Seitenschiffen und weitem Chor.
Zwei großflächige Fenster des Querschiffes mit kunstvollem Rad und hohe, schmale Fenster im Chor erfüllen die weiträumige Kirche mit viel Helligkeit.
Die gute Akkustik des Kirchenraumes macht das Singen zur Freude.

Die Pfarrkirche Herz-Jesu hat einen rollstuhlgängigen Seiteneingang, WC-Einrichtung ist rollstuhlgerecht eingerichtet und aus der Kirche sehr gut erreichbar.

 

Unsere Neue Orgel

Der Orgelbauer hat das Wort:
Orgelbaumeister Christoph Naacke, Firma Link zu seinem Werk
Etwas mehr als dreieinhalb Jahre nach den ersten Kontakten auf die Ausschreibung vom 14.12.1996 hin dürfen wir mit Stolz auf die nun fertiggestellte 1064. Orgel unseres 1851 gegründeten Hauses schauen
Wie so oft, sieht auch hier das neue Instrument völlig anders aus als in unserem ersten Angebot vom 17.01.1997 vorgeschlagen. Lange Diskussionen zwischen dem Bischöflichen Bauamt, der Kirchengemeinde und uns führten zu einer allseits befriedigenden Lösung. Der nun realisierte Entwurf bringt unter Anpassung an orgelbautechnische Anforderungen einen zeitgemäßen architektonischen Aspekt in den Kirchenraum.
Die hinter dem Prospekt verwirklichte Werkverteilung ist ganz klassisch angelegt, hier schaffte der Raum die Vorgaben. Hinsichtlich der Disposition war die Linie schnell gefunden, die angedachte Dreimanualigkeit wurde bald zugunsten eines gut besetzten zweimanualigen Werkes aufgegeben. Mit großem Dank weisen wir hier auf die fundierte fachliche Unterstützung durch Herrn Orgelsachverständigen Domorganist Still hin, der Planung und Bau begleitete und maßgebliche praxisorientierte Hilfestellung bei der Ausgestaltung des Spieltisches gab.
Von Anfang an stand fest, daß die Orgel einen freistehenden Spieltisch mit elektrischer Registersteuerung und eine leistungsfähige Setzeranlage erhalten sollte. Desweiteren musste der rückwärtige Zugang zur Empore erhalten bleiben, der Durchgang durch die Orgel wie beim Vorgängerinstrument war aus technischen Gründen nicht zu realisieren. So erhielt das Instrument einen schlanken Orgelfuß, nach hinten steht das Schwellwerk über, darunter und seitlich am Orgelfuß vorbei führt der Weg auf die Empore. Über dem Orgelfuß liegen hinter den Prospektpfeifen des Pedalregisters Principalbaß 16`in der Mitte Haupt-und Schwellwerk hintereinander, die Pedalwindladen flanckieren die Manualwerke nach C-und Cis-Seite geteilt.
Hauptwerk und Pedal stehen im allseits geschlossenen massiven Eichenholzgehäuse, die Pfeifen des Schwellwerkes stehen in einem doppelwandigen Schwellkasten, der zur Verbesserung der dynamischen Wirkung in den Zwischenräumen mit Sand gefüllt ist. Die in der Front eingebauten Jalousien ermöglichen die stufenlose Gestaltung der Lautstärke dieses Teilwerkes von einem Balanciertritt im Spieltisch aus.
Eine Orgel besteht aus mehreren, teils sichtbaren, teils unsichtbaren Grundelementen.
Zu den sichtbaren gehört der Spieltisch, die Schaltzentrale der Orgel. Hier wurde der Spieltisch von Anfang an freistehend konzipiert. Der Chor soll sich zwischen Spieltisch und Orgel aufstellen können und von der Organistenbank aus leitend begleitet werden können. Von einem solchen freistehenden Spieltisch aus läßt sich auch vom Spieler der Orgelklang hervorragend abhören.
Die zwei Manualklaviaturen sind in Höhe und Tiefe gestaffelt, die untere Klaviatur ist dem Hauptwerk zugeordnet, die obere dem Schwellwerk. Zu Füßen des Spielers liegt die Pedalklaviatur. Links neben den Manualklaviatuen ist das Registertableau eingerichtet, von den Edelholzschaltern aus werden die Schleifenzugmagnete an den Windladen angesteuert, die zwischengeschaltete Setzeranlage besitzt 256 Speicherplätze
Nicht sichtbar sind die Windladen, auf denen die Pfeifen stehen. In den Windladen werden die Befehle, die vom Spieltisch aus gegeben werden, umgesetzt und öffnen mit Hilfe von Registerschleifen und den Tonventilen dem Wind (in der Orgelbausprache Wort für komprimierte Luft) den Weg zur Pfeife.
Ein weiteres, nicht sichtbares Element der Orgel ist die Spieltraktur (vom lat. trahere-ziehen), welche die Verbindung zwischen Spieltisch und Windladen herstllt. Die Bewegung der Taste wird über Leistchen, kleine Winkel und andere filigrane bewegliche Teilchen bis zum Tonventil weitergegeben, welches so beim Tastendruck geöffnet wird und den Wind zur Pfeife strömen lässt. An der neuen Orgel ist diese Spieltraktur rein mechanisch und ganz aus Holz gefertigt. Die Registertraktur, mit welcher die Auswahl der einzelnen Klangfarben bestimmt wird, ist an dieser Orgel elektrisch und schaltet die Registerschleifen auf den Windladen mittels leistungsfähiger Zugmagnete.
Ebenfalls nicht sichtbar, aber doch unbedingt notwendig, ist die Gebläseanlage, die Lunge der Orgel. Sie besteht aus einem elektrischen Gebläse, Speicher- und Regulierbälgen und Windkanälen, in denen der Wind vom Gebläse zu den Bälgen und von dort zu den Windladen geführt wird.
Ein teilweise sichtbares Grundelement der Orgel sind die Pfeifen. Die sichtbaren Prospektpfeifen stellen nur einen kleinen Teil der Gesamtzahl der Pfeifen dar. Der viel größere Teil ist im Gehäuse verborgen.
Für die Pfeifen werden die verschiedensten Materialien verwendet. Hauptsächlich bestehen sie aus Zinn-Bleilegierungen oder aus Holz. Bei den Metallpfeifen wird auch die Legierung variiert; Pfeifen mit hohem Zinnanteil (bis 75 %) klingen strahlend und hell, Pfeifen mit hohem Bleianteil (bis 70 %) klingen weich und rund. Holzpfeifen werden meist aus Fichten-Kiefer-Eichenholz hergestellt. Bei Zungenstimmen wie der Trompete kommt auch Messing zur Verwendung. Wichtig für eine gut klingende Orgel ist neben den richtigen Pfeifenmaterialien die Wahl der Bauformen der Pfeifen. Möglich sind zylindrische, konische oder gedeckte Pfeifen, ob sie eng oder weit sind, was einen hellen oder weichen Ton ergibt. All diese Faktoren müssen zusammen spielen, um einen schönen Gesamtklang der Orgel zu erreichen.
Das Orgelgehäuse dient sowohl dem Schutz des Werkes als auch einer guten Schallabstrahlung und wirkt als Resonanzkörper. Deswegen wurde hier auch nur bestes Eichenholz verwendet, das gute Resonanzeigenschaften hat und konstruktiv die Gewähr für eine dauerhafte Anlage bringt.
So sollen Orgelklang und Orgelform mit der Raumarchitektur eine Einheit bilden und miteinander verschmelzen.
Das neue Instrument wurde 1999 als Opus 1064 der 1851 gegründeten Orgelbaufirma Link erbaut und wurde am 29. August 1999 festlich eingeweiht.
Es ist zu hoffen, dass sich Kirchenraum, Orgel und kirchenmusikalisches Geschehen in Gottesdiensten und Konzerten gegenseitig befruchend auswirken.

Soli Deo Gloria!

Erbauer: Orgelbau Link GmbH, Giengen an der Brenz, Opus 1064

Gesamtzahl der Pfeifen: 2037

Größte Pfeife: Principal 16`; Länge: 5,55 m
Kleinste Pfeife: Terz 1 3/5; Länge: 10 mm

Disposition der neuen Orgel

I. Manual - Hauptwerk - C -g```
1. Bourdon 16`
2. Principal 8`
3. Rohrgedeckt 8`
4. Viola di Gamba 8`
5. Oktave 4`
6. Flöte 4`
7. Quint 2 2/3 `
8. Superoktav 2`
9. Mixtur IV 1 1/3`
10. Cornett V 8`ab c
11. Trompete 8`

II. Manual-Schwellwerk - C - g ```
12. Principal 8`
13. Hölzflöte 8`
14. Salicional 8`
15. Vox coelestis 8`
16. Praestant 4`
17. Traversflöte 4`
18. Fugara 4`
19. Nazard 2 2/3`
20. Flageolet 2`
21. Terz 1 3/5`
22. Mixtur IV 2`
23. Trompete harmonique 8`
24. Oboe 8`Tremulant

Pedal - C -f
25. Principal 16`
26. Subbaß 16`
27. Quintbaß 10 2/3`
28. Oktavbaß 8`
29. Gedecktbaß 8`
30. Oktave 4`
31. Posaune 16`
32. Trompete 8`

Koppeln: II/I; I/P; II/P; Zimbelstern Setzeranlage: 252 Speicherplätze

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